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Die weit verzweigte Popkultur der neunziger Jahre, der Pop in seiner postmodernen, sich selbst reflektierenden, posthistorischen Phase wird von Jochen Bonz in angemessener Form wiedergegeben: Bonz wählt den Ansatz des fließenden, plaudernden Textes zwischen Zitat, Erzählung, Gespräch und Analyse – ein Fluß, der mit Erzählstrategien ebenso spielt wie der Pop mit seiner eigenen Geschichte. Der Dichter und Musiker Thomas Meinecke kommt zu Wort, die Theorien von Diedrich Diederichsen und Ulf Poschardt werden ausgelegt, Zitat-Pop von Roxy Music bis Scritti Politti fließt ein, Wolfgang Voigt (Mike Ink.) erzählt vom Zitat in der elektronischen Musik. Mit der all diesen Ansätzen gemeinsamen Bejahung von Künstlichkeit und Überlegungen zur dekonstruktivistischen Identitätspolitik zeigt Jochen Bonz, daß Popkultur noch immer auf intellektuelle Strömungen reagieren kann, wenn nicht sogar sie selbst bestimmen kann. Das Buch, das von Foucault zu Techno, von Luhmann zu Glamrock springt, gibt sich selbst weder didaktisch-trocken noch intellektuell blasiert, sondern frisch, voller Euphorie und Neugierde gegenüber neueren Strömungen, die den Pop ebenso betreffen wie Mode, Theorie und Literatur.