Uebersetzungen - Studien zu Herbert Markuse
Autor:in/Zeichner:in |
Behrens, Roger |
Details |
brochiert, 252 Seiten |
ISBN |
9783930559589 |
Meldung |
N145 - vergriffen, keine Neuaufl. |
Verlag |
ventil |
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22
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Zum Inhalt:
"Das sozialistische Universum ist zugleich ein moralisches und ästhetisches Universum." (aus Herbert Marcuse: "Konterrevolution und Revolte") 1999: hundertster Geburtstag und zwanzigster Todestag von Herbert Marcuse, einem fast schon wieder vergessenen Philosophen. Roger Behrens, ein genauer Kenner der kritischen Theorie und der Schriften Marcuses, liefert das bislang erste und einzige Buch, das Leben und Werk Marcuses aus heutiger Sicht durchleuchtet. Seine These, daß Marcuse die Postmoderne bereits als kurzweilige Phase des Spätkapitalismus vorausgesehen hat, macht dieses Buch zu einer scharfen Zeitanalyse. Herbert Marcuse zählte zu den provokantesten Philosophen der kritischen Theorie, war er doch derjenige, der sich im Zuge der 68er-Bewegung hinter die Studenten stellte und ihr Recht auf Widerstand anerkannte. Sein Engagement zur Umgestaltung der Gesellschaft, sein Einsatz für Minderheiten, sein radikales Zusammendenken von Marxismus und Psychoanalyse (z. B. "Triebstruktur und Gesellschaft") warten darauf, wiederentdeckt zu werden. Es gibt keine humane Variante des Kapitalismus – Herbert Marcuse diagnostizierte bereits in den sechziger Jahren eine "eindimensionale Gesellschaft", die alle verändernde Praxis unterdrückt oder integriert. Nur eine "große Weigerung" vermag diesen Zwangszusammenhang zu durchbrechen. Dieses Engagement für konkrete Philosophie der Praxis unterschied Marcuses kritische Theorie maßgeblich von anderen. Mit dem Niedergang der politischen Linken gerieten auch Marcuses Schriften in Vergessenheit. Dabei geben die gegenwärtigen Zustände Anlaß für eine Aktualisierung. Dies unternimmt Roger Behrens in seinen Studien anhand von Schlüsselbegriffen der Marcuseschen Praxisphilosophie. 'Übersetzt' wird zum Beispiel Marcuses damaliger Versuch, in der Massenkultur emanzipatorische Elemente zu verorten: Hat Marcuse damit eine wegbahnende Kritik des gegenwärtigen Popdiskurses vorweggenommen?