Patience geht vorueber
Autor:in/Zeichner:in |
Goldsmith, Margaret |
Details |
gebunden, 200 Seiten, Format 20 x 12,5 cm |
ISBN |
9783932338946 |
Meldung |
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Verlag |
AvivA |
Zum Inhalt:
»Kaum ein Tag verging, an dem sie sich nicht über ih- ren ausgefallenen Namen ärgerte. Ihr allzu engli- scher Vorname hatte ihr als Kind schon große Schwierigkeiten gemacht. ›Sprich Peeschens‹, hatte sie ihren Mitschülerinnen vorbuchstabiert, als sie zum ersten Mal in die Schule ging.« Während an der Front gekämpft wird, feiern die beiden Schulfreundinnen Patience und Grete im April 1918 in einer kleinen Konditorei in Berlin ihr bestandenes Abi- tur. Beide sind froh, dass ihnen bei der Prüfung kein Be- kenntnis zur Nation abverlangt wurde, stimmen sie doch schon lange nicht mehr in den patriotischen Über- schwang ihrer Umgebung mit ein: Grete ist Sozialistin und Patience, die eine englische Mutter hat, wurde von den Mitschülerinnen ständig daran erinnert, dass sie »nicht dazugehört«. - Margaret Goldsmith schildert in ihrem erstmals 1931 veröffentlichten Roman »Patience geht vorüber« die Lebensentwürfe und Enttäuschungen der sympathischen Heldin Patience – von ihrer leidenschaftlichen Liebe zu Grete bis hin zu ihrem »neusachlichen« Umgang mit Be- ziehungen Ende der 1920er-Jahre. Zwischen den Klassen, den Nationen, aber auch den Geschlechtern stehend, lo- tet die junge Berlinerin die Unterschiede und Gemein- samkeiten der Nachkriegskulturen, der Sexualmoral und der Rollenbilder in Deutschland und England aus. Aus der Sicht einer selbstbewussten jungen Frau entsteht da- bei ein dichtes Zeitbild vom Ende des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution über die Inflation 1923 bis ins Jahr 1930.