Zum Inhalt:

Die Arbeit von Martin Rafael Class beinhaltet nicht nur die weibliche Form, sei es nackt, bekleidet, in den Fetisch-Untergruppen gefesselt oder einfach elegant in Szene gesetzt, sondern auch ein gewisses Gefühl von Amerikana. In vielen seiner vorliegenden Arbeiten steckt eine fast zeitlose Qualität, wobei viele seiner Bilder den Anschein erwecken, als könnten sie aus jeder Periode ab der Mitte des 20.Jahrhunderts stammen. Einige der Bilder stellen ein Kitsch-Selbstbewusstsein zur Schau und sind auf gewisse Art tröstlich in ihrer Nostalgie. Dann gibt es die dunklere, eher introvertierte Arbeit, die sich aus der Verbindung von Class mit den Fetisch- und BDSM-Szenen Chicagos ergibt. Der Künstler ist in der Lage, gleichzeitig die Macht der Dominas, die er fotografiert, herauszuarbeiten, zur selben Zeit kriecht er in die Räume zwischen den kalten Ausstellungsstücken und vermittelt eine Wärme, die man bei einer Vielzahl ähnlicher Arbeiten nicht findet.