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Was mit einer scheinbar so konkreten Aufgabe wie dem Ziehen einer Demarkationslinie beginnt, mündet für die beiden Helden in Leopold Maurers Miller & Pynchon bald in den Widerspruch zwischen streng mathematischer Ordnung und tatsächlich herrschendem Chaos, in den Zwiespalt von allgemeiner Wissen- und eigener Leidenschaft. - Ihr inneres Konzept ist das der geordneten Welt, ihre Tätigkeit deren mögliche Abbildung in der gemessenen Zahl. Sowohl dem melancholischen Pynchon als auch dem draufgängerischen Miller bedeuten diese abstrakten Zahlen den Zusammenhalt ihrer ganz persönlichen Existenz, ermöglichen ihnen eine Art Verankerung im Konkreten: für Pynchon, der über den Tod seiner geliebten Frau nicht hinwegkommt, für Miller, der sich unablässig weiter in sexuellen Ausschweifungen und ihren emotionalen Bedeutungslosigkeiten verliert. - Mit literarischen Mitteln und in einem eindringlich reduzierten Zeichenstil entführt uns Leopold Maurer in gleichermaßen berührenden wie komischen Szenen in die nicht ausschließlich rational erfassbare Welt der beiden Protagonisten, die nicht nur von Zahlen sondern auch von schießwütigen Zwillingsbrüdern und seltsamen Heiligen bevölkert wird, von Werwölfen und poetisch veranlagten Kanalkrokodilen.