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Mao war ein alter Dada Seltsamerweise wird immer Wladimir Iljitsch Lenin als der Dadaist unter den sozialistisch-kommunistischen Politikern angesehen. Dies ist falsch, denn bis auf die geographische Nähe zu den Dadaisten – Lenin wohnte 1916 mehrere Monate in Zürich in der Spiegelgasse 14, wenige Meter vom Cabaret Voltaire (Spiegelgasse 1) entfernt – lassen sich keinerlei Parallelen zwischen Lenin und Ball, Tzara, Huelsenbeck, Arp usw. herstellen. Auch der berühmte Trichter Lenins könnte nichts weiter als grober Unfug sein. Ganz im Gegensatz dazu: der große Steuermann Mao Tse-tung! Tse-tung wohnte zwar nie in der Nachbarschaft diverser Dadaisten, lernte wohl auch keinen dieser elitären Kunstbande kennen, wurde aber vom dadaistischen lyrischen Werk zutiefst inspiriert und beeinflußt. Diese Suggestion zeigt sich am deutlichsten im poetischen Œuvre Tse-tungs ... Die Geschichte des Mao-Dadaismus Es ist schon schade. Immer wenn man denkt, daß man einen großen Coup in die Welt gesetzt hätte, muß man erfahren, daß einem schon jemand zuvorkam. So erging es auch dem Buero für angewandten Realismus. Infolge der Ausstellung "1968" wurde in dessen Reihen das Projekt Mao-Dadaismus erdacht und entwickelt. Als der angewandt-realistische Mao-Dadaismus im Rhein-Neckar-Raum unaufhaltsame Fortschritte machte, mußten die Mitglieder des Bueros erfahren, daß etwa 20 Jahre zuvor just diese Form des Dadaismus in Italien Blüten trieb. Bedauerlich, aber toll. Immerhin wurde der südwestdeutsche Mao-Dadaismus unabhängig von der italienischen Variante ausgebildet. Und da man nichts voneinander wußte, wurde der Mao-Dadaismus zweimal erfunden; und das spricht eindeutig für ihn …