Zum Inhalt:

"Erfülltes Leben" - man kann nur staunen über den lebensbejahenden Titel dieses autobiographischen Romans. Denn die Schicksalsschläge, welche die Autorin erlitten und durch ihre Romanfigur Irene Möllendorf geschildert hat, kommen einer Heimsuchung gleich. Verdienst der Autorin ist es, nicht in Verbitterung und Selbstmitleid zu versinken, sondern immer wieder nach einer Sinngebung des Lebens zu suchen. Dem Leben weiterhin zugewandt, registriert sie den Wertewandel unserer Gesellschaft und reflektiert auch die Ereignisse im wiedervereinigten Deutschland. Ein Stück Zeitgeschichte und die Lebensbeschreibung einer mutigen Frau, die angesichts leidvoller Prüfungen Rückhalt in der christlichen Kultur des Abendlandes fand - einer Kultur, die sie nicht kritiklos übernommen, sondern in persönlicher Auseinandersetzung erworben und mit Sinn erfüllt hat. Ruth Braune starb 1994 und so war ihr Vermächtnis, wenn sie schrieb, ihr Roman wende sich an alle, "die sich nicht mit Aeusserlichkeiten zufrieden geben, sondern sich an tragfähigen inneren Werten orientieren wollen, ohne die es kein wahrhaft erfülltes Leben geben kann."